Kunstpreis zum Aschermittwoch 2022

Der Freien Kunstschule Stuttgart

Die Freie Kunstschule Stuttgart ermöglicht es allen dort Studierenden oder ehemaligen Studenten/innen, sich für den Kunstpreis zum Aschermittwoch zu bewerben. Dieses Jahr habe ich den 3.Platz belegt.

Jedes Jahr gibt es ein neues Thema und in diesem Jahr war es „Schönheit statt Asche“. Die Künstler müssen zu Ihren eingereichten Werken einen beschreibenden Text verfassen. 

Mein Text zu meinem Werk „Redivius“:

Schönheit kann vielerlei Definitionen haben.

Einerseits kann etwas als schön bezeichnet werden, wenn es bestimmte Merkmale aufweist.

Beispielsweise Attraktivität, Ausstrahlung und Charisma. Diese Merkmale weisen darauf hin, dass schön derjenige ist, der Schönheit auch von innen ausstrahlt. Schönheit ist/ kann somit als subjektives Wahrnehmungsbild definiert werden, dass uns dazu dient andere Personen oder Objekte zu beschreiben.

Aus Ansicht der Emotionspsychologie wird Schönheit auch als eine ästhetische Empfindung bezeichnet, die dazu dient, sein Wissen zu erweitern.

Schönheit ist zunächst ein subjektiver Eindruck, den wir uns über Objekte, Menschen oder Dinge einholen. Allerdings spielt bei diesem ersten Eindruck Gesellschaft und Kultur eine wichtige Rolle. Als Menschen wachsen wir in einer Gesellschaft mit bestimmten Werten und Normen auf, die unseren Eindruck von Schönheit beeinflussen. Zusammenfassend trägt dieser Beitrag dazu bei, was wir unter Begriff „Schönheit" verstehen und wahrnehmen.

In der Philosophie wird „Schönheit" als eine Eigenschaft von Gedanken beschrieben, die im Zusammenhang mit dem wahren Erscheinungsbild in der Wirklichkeit steht. Gedanken werden hier auch als „glanzvoll" bezeichnet. Wie auch Platon es beschrieben hatte: „Wenn ein Mensch an schweren Gedanken trägt, so hilft ihm die Schönheit, diese Gedanken zur Geburt zu bringen. Schönheit hat ein passendes Verhältnis zum Göttlichen und sorgt beim Menschen für Freude und Offenheit." Auch erklärt er mit Hilfe der Schönheit seine Ideenlehre: „Zuerst liebe ein Mensch einen einzelnen schönen Körper, später erkenne er dann, dass Schönheit auch bei anderen Körpern ist. Durch die Liebe zu den schönen Körpern übersteigt er die Ebene des Körperlichen und bevorzugt dann die „Schönheit in den Seelen". Schöne Gespräche werden ihm wichtiger als körperliche Schönheit. Dann wird er das Schöne in „Tätigkeiten, Sitten und Gesetzen" entdecken und erkennen, „dass alles Schöne miteinander verwandt ist." Die Entwicklung des gefühlvollen Menschen zum geistigen Menschen wird hier großgeschrieben. Die Bewunderung der Idee an sich wird zum höchsten Ziel. Sowie in der Neuzeit wo Schönheit als Urteil des Verstandes definiert wird und nicht mehr als Eigenschaft von Gegenständen.

Der Geist ist das Mittel der Schönheit. Wer einen guten Geist hat, ist dementsprechend auch schön.

Schönheit statt Asche kann als Weg bezeichnet werden, als Heilung und Akzeptanz über Geschehenes. Als ich mich über das Thema des diesjährigen Kunstpreises informiert hatte, stieß ich zu aller erst auf das Buch „Schönheit statt Asche", von Joyce Meyer. Ihr Buch handelt von emotionalem und sexuellem Missbrauch, sowie von der Heilung und Wiedergeburt des Selbst durch den Glauben an Gott.

Sie hat es geschafft, ihre seelischen Verletzungen durch gefundenen Glauben zu heilen und ein neues Leben anzufangen. Sie ermutigt dazu, die niederschmetternde Vergangenheit und das Geschehene hinter sich zu lassen und sich auf den Weg der Heilung und des Besser-werdens zu begeben.

Als Beispiel für Gottes Hilfe nennt sie Jesaja 61, in dem offenbart wird, dass Jesus gekommen ist um Alle zu heilen, die zerbrochenen Herzens sind.

Deutlich wird der Weg der Verbesse-rung in Jesaja 61,3: „Vorbei ist die Leidenszeit der Einwohner Zions! Sie streuen sich nicht mehr voller Verzweiflung Asche auf den Kopf, sondern schmücken sich mit einem Turban. Statt der Trauergewänder gebe ich ihnen duftendes Öl, das sie erfreut. Ihre Mutlosigkeit will ich in Jubel verwandeln, der sie schmückt wie ein Festkleid. Wer sie dann sieht, vergleicht sie mit Bäumen, die Gott selbst gepflanzt hat." Hier verspricht Jesus, dass wenn man bereit ist, sich Gott zuzuwenden und zu vertrauen, so wird man seine Traurigkeit und Verzweiflung hinter sich lassen und ein neues Leben beginnen können.

Joyce Meyer war in der Lage durch ihr Buch vielen anderen Menschen zu helfen, Ihren Weg zurück ins Leben zu finden und den Umgang mit emotionalem Schmerz zu erlernen, der durch Missbrauch verursacht wurde.

Asche steht für Vergänglichkeit und Tod und in diesem Fall für den Missbrauch und alles Negative, dass man in seinem Leben erlebt hat.

In meinem Werk „Redivius" wollte ich die Bereitschaft darstellen, sich auf den Weg der Heilung zu begeben und alles Negative zurückzulassen und von sich gehen zu lassen. Redivius bedeutet so viel wie ins Leben zurückzukommen.

Im Mittelpunkt meines Gemäldes ist eine Person zu sehen, welche eine gewisse Haltung eingenommen hat. Diese Haltung steht für Bereitschaft und Einwilligung. Die dargestellte Person bezieht sich auf Joyce Meyers Buch und ist in diesem Fall in dem Stadium der Heilung angekommen.

Am unteren Teil des Körpers sind schwarze, graue und weiße Wirbel zu sehen, die sich bis nach oben ziehen und alles Negative verkörpern. Diese Schwaden stellen die Asche da, die sich von dem Körper der Person lösen. Im Bezug auf Platon sind es die schweren Gedanken, die den Geist hindern sich zu entfalten und „schön" zu werden.

Ich habe diese Form des Ausdruckes gewählt, da ich die Bewegung und das Ablösen des Geschehenen beschreiben wollte.

Im Brustbereich werden die negativen Wirbel von verschiedenen Gelbtönen abgelöst. Diese zeigen, dass der Veränderungsprozess begonnen hat und somit die Wiedergeburt beginnen kann. Genauso wie die gelben Schwaden am Kopf der Person, die die Entwicklung des Geistes symbolisieren sollen.

Die Befreiung von emotionalem Schmerz und der Verzweiflung führt zu einem freieren und glanzvollen Geist. Das Loslassen der schmerzvollen Vergangen-heit sorgt dafür, dass man bereit ist, sich neu zu entfalten und ein neues Leben zu beginnen.

Wie bereits erwähnt, wird ein Mensch als schön bezeichnet, wenn er von innen heraus strahlt.

Als Akzentfarbe habe ich verschiedene Gelbtöne verwendet. Diese stehen für Helligkeit und Freude.

Für einen scharfen Verstand, Rationalität und Weisheit. Gelb beflügelt den Geist. Auch habe ich Gold in das Bild eingebaut für Energie, Stolz und Macht. Macht in dem Sinne, wieder Herr seiner Gedanken und seines Körpers zu werden.

Das Gelb bildet einen starken Kontrast zu dem schwarzen Hintergrund, der das eigene gedankliche Gefängnis darstellt. Das Gelb soll daher als Erleuchtung dienen und zeigen, dass man den Weg nicht alleine gehen muss und man sich auf Gott als Führer verlassen kann.

Manchmal werden einem Steine und Hürden in den Weg gelegt, die es zu überwinden gilt. Allerdings passiert dies, damit man als stärkere und weisere Version seiner selbst wiedergeboren werden kann.

Wie sich der Phönix aus der Asche erhebt. Der Phönix symbolisiert Stärke, Transformation und Erneuerung. Aus diesem Grund wollte ich den

Aspekt der Erhebung aus der Asche des Phönix in meinem Bild verarbeiten. Daher habe ich meiner Hauptfigur Flügel gegeben. Sie sollen den Wunsch nach Freiheit symbolisieren, sowie das Gefühl von Schutz und Geborgenheit. Flügel verkörpern jedoch auch einen gefallenen Engel und die eigene Fehlbarkeit des Menschen. Doch trotz dieser Verkörperung dienen sie dem Menschen dazu aufzustehen und helfen ihm dabei, den Weg der Heilung und Besserung einzuschlagen. Zusammentassend stellt mein Werk den Willen zur Schönheit dar, der durch einen befreiten Geist und Heilung besteht.

 


 

Redivius

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Theresa Sophie Hofmann

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